Seit ich denken konnte, lebte meine beste Freundin Melina in ihrer Single-Wohnung. Sie hatte einen guten Job, unternahm viele Reisen, ging tanzen, zum Sport, ins Kino und ins Museum. Ich selbst hatte zwei Kinder und beneidete Melina maßlos um ihre Unabhängigkeit. Hin und wieder beklagte sie sich über ein misslungenes Date oder hatte ein paar Wochen Liebeskummer. Doch im Großen und Ganzen war sie sehr zufrieden.
Das änderte sich irgendwann. Was der Auslöser war, weiß ich nicht, doch plötzlich war Melina ernsthaft an einer dauerhaften Partnerschaft interessiert. Sie sah ihr Leben plötzlich als eine Reihe von missglückten Versuchen und dachte, keiner würde es je länger mit ihr aushalten und niemand würde zu ihr passen. Ich fand ihre Aussagen etwas übertrieben, aber sie sah nun einmal schwarz. Eine Freundin brachte sie auf die Idee, auf flirt-fever nach jemandem zu suchen. Ich war skeptisch, doch Melina war begeistert. Zunächst verabredete sie sich über flirt-fever, eher erfolglos, in Cafés, im Kino, auf einem Waldfriedhof und einmal flog sie sogar nach Mallorca. Es blieb bei netten Dates, zu einer längeren Beziehung kam es nicht.
Irgendwann lernte sie auf flirt-fever Adam kennen. Er sah sehr sympathisch aus, doch ich glaubte nicht recht an die Sache und riet ihr sogar, nicht so viel Zeit auf flirt-fever zu vergeuden. Doch Melina schlug meinen Rat glücklicherweise in den Wind und schrieb sich weiterhin mit Adam. Nach einigen Wochen trafen sie sich zum ersten Mal – auf dem Kölner Karneval! „Was für ein irrwitziger Treffpunkt“, warf ich ihr vor.
Sie trafen sich natürlich trotzdem. Sehr oft. Irgendwann täglich. Und nach ein paar Monaten zogen sie in eine gemeinsame Wohnung! Mittlerweile sind sie verheiratet und haben eine Tochter. Und ich beneide Melina manchmal wieder – um ihre süße Tochter und ihren wirklich tollen Mann.